Wealth Management: Marktausblick

Von Massenarbeitslosigkeit zu Arbeitskräftemangel

Kevin Gardiner und Victor Balfour, Global Investment Strategists

Vorwort

Innerhalb von nur 18 Monaten hat sich die Angst vor einer Massenarbeitslosigkeit in Besorgnis über einen Arbeitskräftemangel gewandelt. Wir befinden uns nun in einer dieser regelmässig auftretenden Phasen, in denen die Ökonomen uns lautstark warnen, dass das von ihnen nicht vorhergesagte Wachstum sich verlangsamt.

Die Wachstumsverlangsamung muss kein Grund zur Besorgnis sein. Sie ist grösstenteils Ausdruck eines einfachen Rechenexempels (die grossen Wiedereröffnungen liegen hinter uns) sowie von Angebotsengpässen, die womöglich nicht von Dauer sein werden (in den USA gibt es reichlich Kapazitätsreserven), und steigenden COVID-19-Ansteckungsraten, die erneute Beschränkungsmassnahmen zur Folge haben.

Letzteres könnte besorgniserregend sein, doch das letzte Jahr hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Volkswirtschaften tatsächlich wieder wachsen können, wenn wir sie nur lassen. Viele Unternehmen passen sich zunehmend an die Arbeit auf Distanz an.

Die fiskalpolitische Unterstützung wird nun zwar zurückgefahren, wobei Grossbritannien ungewohnterweise vorangeht, aber die geldpolitische Normalisierung wird langsamer verlaufen. Im Moment dreht sich die Debatte immer noch darum, wann die Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre anhaltenden Liquiditätsspritzen verringern werden. Mit Ausnahme der Zinsschritte einiger weniger, idiosynkratisch handelnder Zentralbanken, meist in den Schwellenländern, scheinen die Leitzinsen tief unten verankert zu sein.

Selbst bei einer Wachstumsverlangsamung könnten die Unternehmensgewinne, die von den Analysten im Übrigen noch immer unterschätzt werden, in ihrem laufenden Wettrennen mit den Zinsen deshalb noch immer die Nase vorn haben. Sogar die konjunkturbereinigten KGVs könnten sich schneller als befürchtet «normalisieren».

Aktien haben sich bemerkenswert gut entwickelt. Einige kurzfristige Rückschläge könnten überfällig sein (schon wieder dieser Satz!). Doch selbst bei den aktuellen Kursen könnten Aktien die Inflation auf lange Sicht noch schlagen, sogar wenn – wie wir es für wahrscheinlich halten – der Inflationsdruck den «vorübergehenden» Anstieg im Frühjahr überdauert. Dieser Anstieg hat die annualisierte Fünfjahresrate der bevorzugten Kennzahl der Fed – weitgehend unbemerkt – nun wieder über das Ziel hinausgetrieben.

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