Monatlicher Marktrückblick - Januar

Investment Insights Team, Investment Strategist Team, Wealth Management

Rückblick: Ein schwacher Januar für die Aktienmärkte

Zunehmende geopolitische Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie die restriktiveren Kommentare der US-Notenbank verunsicherten die Märkte: Die weltweiten Aktienmärkte beendeten den Januar mit -4,9% (in US-Dollar) und die weltweiten Staatsanleihen gaben 1,5% nach (in USD). Zu den wichtigsten Ereignissen gehörten:

  • Globale Aktien verzeichneten die schlechteste Monatsentwicklung seit 2009.
  • Die Renditen kurzlaufender Staatsanleihen stiegen aufgrund der Geldpolitik an.
  • Das Wachstum blieb trotz des Anstiegs der Omikron-Fälle im vierten Quartal intakt

Die Aktien gaben im Januar ihre Gewinne vom Ende 2021 wieder ab. Die Stimmung der Anleger verschlechterte sich und die Volatilität (VIX Index) stieg kurzzeitig auf 32 an. Eine starke Sektorrotation von Growth- zu Value-Aktien führte zu starken Verlusten beim Nasdaq Index (-9,0%). Die Staatsanleiherenditen stiegen und die Renditekurve flachte sich ab, da weitere US-Zinserhöhungen einpreist wurden. Die Unternehmensgewinne für das vierte Quartal überraschten positiv und die Gewinnerwartungen für 2022 stiegen weiter an. Der Ölpreis erreichte den höchsten Stand seit 2014.

USA: Wirtschaft wächst kräftig; "Flinke" Fed; Russland-Spannungen

Die US-Wirtschaft wuchs im letzten Quartal des vergangenen Jahres um 1,7% gegenüber dem Vorquartal und um 5,5% im Jahr 2021, wobei das PIB nun 3% über dem Vorkrisenniveau liegt. Die Aufstockung der Lagerbestände trieb das Wachstum an, obwohl die Omikron-Welle die Wirtschaftstätigkeit im vierten Quartal belastete. Der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag im Januar bei 57,6 (von 58,7), obwohl sich die Angebotsengpässe verringerten. Die US-Notenbank verzichtete auf ihrer Januar-Sitzung auf eine Zinserhöhung, signalisierte jedoch Vorsicht mit Blick auf die Inflation, die im Dezember bei 7% lag – der höchste Stand seit vier Jahrzehnten. Die Märkte haben einen zunehmend restriktiven geldpolitischen Kurs für 2022 eingepreist. US-Präsident Biden übte Druck auf Russland aus, drohte mit Sanktionen gegen einzelne Russen und kündigte einen Abzug des ukrainischen Botschaftspersonals an.

Europa: Wachstum intakt; Mattarella wiedergewählt; mehr Lockerungen

Die Eurozone verzeichnete im letzten Quartal des vergangenen Jahres ein Wachstum von +0,3% gegenüber dem Vorquartal und von +4,6% für das gesamte Jahr 2021. Das Wachstum war jedoch uneinheitlich: Deutschland schrumpfte (-0,7% vs. Q3), während in Frankreich und Spanien das Wachstum über den Erwartungen lag (+0,7% bzw. +2,0%). Die Wirtschaftsleistung der Eurozone erreichte damit wieder das Vorkrisen-niveau. Während der Inflationsdruck in Deutschland nachließ, stieg er in der gesamten Eurozone an (Inflationsrate +5%). Trotz erhöhter Corona-Zahlen wurden zuletzt eine Reihe von Beschränkungen aufgehoben, z. B. im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden. In Italien wurde Präsident Mattarella wieder und Draghis Regierung blieb im Amt. Im Großbritannien blieb Johnson aufgrund des "Partygate"-Skandal unter Druck.

Restliche Welt: Chinas Wachstum schwächer; restriktivere EM-Geldpolitik

Chinas Wirtschaft wuchs im vierten Quartal um 1,6% und im Jahr 2021 um 8,1%. Zum Jahresende belasteten die chinesische Null-Covid-Politik und die anhaltende Schwäche des Immobiliensektors das Wachstum. Im Januar senkte die chinesische Zentralbank zwei wichtige Zinssätze. Im Gegensatz dazu gehörten Chile, Ungarn, Südafrika und Polen zu den Schwellenländern, die ihre Geldpolitik weiter normalisierten. Eine sichtbare Ausnahme bildete die Türkei, obwohl die Inflation im Dezember 36% erreichte.

Wertentwicklung per 31.01.2022 (in lokaler Währung)

Anleihen Rendite 1 Woche Seit 1.1.
USA 10 Jahre 1,8% -0,2% -2,4%
UK 10 Jahre 1,3% -1,4% -2,6%
Schweiz 10 Jahre 0,1% -0,9% -1,6%
DE 10 Jahr 0,0% -1,0% -1,3%
IG global  (hedged $) 2,3% 0,1% -2,6%
HY global (hedged $) 5,6% -0,4% -2,2%

 

Aktienindizes Kurs 1 Woche Seit 1.1.
MSCI World($) 370 1,4% -4,9%
S&P 500 4.516 2,4% -5,2%
MSCI UK 13.137 2,2% 1,9%
SMI 12.227 2,9% -5,0%
Eurostoxx 50 4.175 3,0% -2,7%
DAX 15.471 3,1% -2,6%
CAC 6.999 3,1% -2,0%
Hang Seng 23.802 -3,5% 1,7%
MSCI EM ($) 597 -1,1% -1,9%

 

Währungen (handelsgewichtet) 1 Woche Seit 1.1.
US Dollar 0,7% 0, 6%
Euro -0,7% -0,7%
Japanischer Yen -0,8% -1,2%
Britische Pfund  0,4% 0,3%
Schweizer Franken -1,0% -0,9%
Chinesischer Yuan  0,1%  0,6%
Rohstoffe Kurs 1 Woche Seit 1.1.
Gold ($/Unze) 1.797 -2,5% -1,8%
Brent ($/Barrel) 91.21 5,7% 17,3%
Kupfer ($/Tonne) 9.578 -1,9% -1,7%

Quelle: Bloomberg, Rothschild & Co
* Das BIP des Vereinigten Königreichs basiert auf monatlichen Daten

Quelle: Bloomberg, Rothschild & Co
* Das BIP des Vereinigten Königreichs basiert auf monatlichen Daten

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