Monatlicher Marktrückblick: November
Investment Insights Team, Investment Strategist Team, Wealth Management
Rückblick: Risk-off-Modus aufgrund neuer Coronavirus-Variante
Nach neuen Höchstständen Mitte November gerieten weltweite Aktien unter Druck und verloren im Monatsverlauf 2,4% (in USD), während globale Staatsanleihen gefragt waren und um 1,1% zulegten (in USD, ungesichert). Zu den wichtigsten Ereignissen gehörten:
- Die Coronavirus-Variante Omikron schürt Ängste vor einer Konjunkturabkühlung.
- Anleger meiden Risikoanlagen und Sektoren, die der Pandemie ausgesetzt sind.
- Die Märkte senken die Zinserhöhungserwartungen trotz weiter steigender Inflation.
Anfang November schürten steigende Covid-19-Infektionszahlen in Mitteleuropa die Angst vor erneuten Restriktionen und einer wirtschaftlichen Abschwächung. Die Stimmung der Anleger schlug dann Ende November ins Negative um, als sich eine neue hochansteck-ende Covid-19-Variante, Omikron, die in Südafrika entdeckt wurde, auszubreiten begann. Die Anleger befürchten, dass Impfstoffe gegen diese Variante weniger wirksam sein könnten. Darüber hinaus trugen gemischte Signale der Zentralbanken zur Volatilität bei. Während ein weiterer Inflationsanstieg die Fed unterstützt die Geldpolitik zu straffen, sprechen Omikron und mögliche negative Auswirkungen für eine lockerere Geldpolitik. Im Laufe des Monats fielen europäische und asiatische Aktien am stärksten, während sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Währungen wie der Dollar und der Yen aufwerteten. Die Risikoprämien von Unternehmensanleihen stiegen. Aufgrund von Konjunktursorgen fiel der Ölpreis auf 70 USD pro Barrel (Brent). Gold beendete den Monat in etwa unverändert.
USA: Robuste Wirtschaftsdaten, hohe Inflationsrate, Shutdown abgewendet
Der Einkaufsmanagerindex sank im November leicht von 57,6 auf 56,5 (Verarbeitendes Gewerbe 59,1 von 58,4 und Dienstleistungen 57,0 von 58,7) und signalisierte damit ein anhaltend starkes Wachstum, wenn auch mit etwas geringerem Tempo. Die Preise zogen weiterhin stark an, sodass die Inflationsrate im Oktober auf 6,2% ggü. Vorjahr stieg. Die Arbeitslosenquote sank im Oktober auf 4,6%. Noch während Nachrichten zur COVID-19 Omikron-Variante die Runde machten, warnte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell vor einer möglichen schnelleren Reduktion der Wertpapierkäufe zur Bekämpfung der Inflation und verunsicherte damit die Anleger. Der US-Kongress hat sich auf ein vorläufiges Abkommen geeinigt, um den drohende Zahlungsausfall bis mindestens Februar abzuwenden.
Europa: Solide Frühindikatoren, steigende Inflation, neue deutsche Regierung
Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone stieg im November auf 55,8, nachdem er im Oktober mit 54,2 ein Sechsmonatstief erreicht hatte, und signalisiert weiterhin ein starkes Wachstum trotz deutlicher Angebotsengpässe. Die Inflationsrate in der Eurozone stieg auf 4,9%, die höchste Rate seit 1991. Die Kerninflation kletterte auf 2,6%, die höchste Rate seit 2002, und erhöhte den Druck auf die EZB, die sich bislang zurückhaltend zeigte. In Deutschland wurde die erste Ampelkoalition auf Bundesebene unter Olaf Scholz gebildet.
Übrige Welt: Wachstumsbelebung in China und Japan, türkische Lira stürzt ab
Chinas Industrieproduktion stieg im Oktober um 3,5% gegenüber dem Vorjahr und die Einzelhandelsumsätze wuchsen um 4,9% - beide expandierten damit etwas stärker als zuvor, litten aber unter COVID-19-Maßnahmen und Lieferengpässen. Japans Einkaufs-managerindex stieg im November auf 52,5 (von 50,7) und zeigte damit das stärkste Wachstumstempo seit Oktober 2018 an. Die indische Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 8,4%. Die türkische Lira brach ein und erreichte einen historischen Tiefststand gegenüber dem US-Dollar. Der Ausverkauf erfolgte, nachdem der türkische Präsident Erdo-gan die jüngsten Zinssenkungen verteidigte, obwohl die Inflationsrate fast 20% beträgt. Die politischen Spannungen zwischen China und Taiwan verschärften sich im November
Wertentwicklung per 30.11.2021 (in lokaler Währung)
Anleihen | Rendite | 1 Monat | Seit 1.1. |
---|---|---|---|
USA 10 Jahre | 1,45% | 1,1% | -2.8% |
UK 10 Jahre | 0,81% | 1,9% | -3.8% |
CH 10 Jahre | -0.23% | 1,8% | -2.0% |
DE 10 Jahre | -0.35% | 2,2% | -1.4% |
IG global (hedged $) | 1,83% | 0,2% | -0.7% |
HY global(hedged $) | 5,38% | -1.4% | 0,9% |
Aktienindizes | Kurs | 1 Monat | Seit 1.1. |
---|---|---|---|
MSCI World($) | 374 | -2.4% | 14.0% |
S&P 500 | 4,567 | -0.7% | 23.2% |
MSCI UK | 12,306 | -1.9% | 14.1% |
SMI | 12,160 | 0.4% | 16.9% |
Eurostoxx 50 | 4,063 | -4.3% | 17.3% |
DAX | 15,100 | -3.8% | 10.1% |
CAC | 6,721 | -1.5% | 23.9% |
Hang Seng | 23,475 | -7.4% | -11.6% |
MSCI EM ($) | 597 | -4.1% | -4.3% |
Währungen (handelsgewichtet) | 1 Monat | Seit 1.1 |
---|---|---|
US Dollar | 1.6% | 3.8 % |
Euro | -0.1% | -2.9% |
Japanischer Yen | 1.9% | -6.3% |
Britisches Pfund | -1.0% | 4.3% |
Schweizer Franken | 1.4% | 1.5% |
Chinesischer Yuan | 1.6% | 8.4% |
Rohstoffe | Kurs | 1 Monat | Seit 1.1. |
---|---|---|---|
Gold ($/Unze) | 1,775 | -0.5% | -6.5% |
Brent ($/Barrel) | 70.57 | -16.4% | 36.2% |
Kupfer ($/Tonne) | 9,515 | -3.0% | 22.8% |
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