Monatlicher Marktrückblick: Juli

Juli 2021, Investment Insights Team, Investment Strategist Team, Wealth Management
Rückblick: Steigende Aktienmärkte und sinkende Anleiherenditen
Die globalen Aktienmärkte beendeten den Juli mit +0,7% (in USD), trotz eines Ausverkaufs an den asiatischen Märkten. Globale Staatsanleihen gewannen +1,4% (in USD) hinzu.
- Die Staatsanleiherenditen sanken weiter, obwohl die Inflation anstieg.
- Dank starker Unternehmensgewinne führten US-Aktien die globalen Aktienmärkte an.
- Die Rhetorik der Zentralbanken blieb vorerst unverändert.
Die Delta-Variante des Coronavirus blieb im Fokus der Investoren, da die Infektionszahlen in den USA und in Teilen Asiens stiegen. Die globalen Märkte setzten jedoch ihren Aufwärtstrend fort. Die US-Aktienmärkte erreichten neue Höchststände, unterstützt durch starke Unternehmensgewinne im zweiten Quartal und positive Revisionen der erwarteten Gewinne. Chinesische Aktien erlitten zum Monatsende hingegen wegen staatlicher Ein-griffe einen Ausverkauf. Die Staatsanleiherenditen fielen weiter, obwohl die Inflation die Erwartungen übertraf. Der Bitcoin geriet temporär unter Druck, legt auf Monatssicht aber um 20,1% zu. Bei den Edelmetallen stieg Gold um 2,5%, während Silber um 2,4% fiel
USA: Inflation steigt auf 13-Jahres-Hoch; Bidens Infrastrukturplan kommt voran
Die US-Wirtschaft verzeichnete im zweiten Quartal ein auf das Jahr hochgerechnetes Wachstum von 6,5%, das ohne Lieferengpässe noch höher ausgefallen wäre. Konjunkturumfragen im Juli signalisierten weiterhin ein starkes Wachstum. Angebotsengpässe trieben jedoch die Inflation im Juni den dritten Monat in Folge nach oben, und zwar auf ein 13-Jahres-Hoch (+5,4% im Vorjahresvergleich). Die Anleihemärkte sahen über den aktuellen Inflationsschub hinweg und betrachteten diesen als weitgehend vorübergehend: Die Staatsanleiherenditen sanken und die Renditekurve flachte sich weiter ab. Die Fed behielt ihre expansive Geldpolitik bei, ließ die Zinssätze unverändert und setzt ihr Anleihekaufprogramm in gleichem Tempo fort. Die Fed diskutierte aber eine mögliche Drosselung der Anleihekäufe. Im Senat stimmten beide Parteien Bidens 500 Milliarden Dollar schweren Infrastrukturpaket zu, jedoch gehen die Verhandlungen dazu im Kongress weiter.
Europa: Konjunkturaufschwung in der Eurozone; EZB korrigiert ihr Inflationsziel
Im Juli wurden die Covid-19-Beschränkungen im Vereinigten Königreich vollständig aufgehoben. Die Wirtschaft in Großbritannien dürfte im zweiten Quartal stark gewesen sein und auch der IWF hat seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr auf 7% angehoben. Die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone hat sich so stark erholt wie seit 15 Jahren nicht mehr, was auf Nachholeffekte nach Corona-Lockerungen zurückzuführen ist. Was die Geldpolitik betrifft, hat die EZB die Nullzinsen beibehalten, ihr Inflationsziel jedoch auf symmetrische 2% angehoben. Die BoE ließ die Zinssätze unverändert. Im Zusammenhang mit dem Brexit forderte das Vereinigte Königreich eine Neuverhandlung des Nordirland-Protokolls.
Welt: Schwächere China-Daten, BoJ Hilfsprogramm, Delta-Variante
Australien verhängte erneut einen vierwöchigen Lockdown, da die Fälle der Delta-Variante zunahmen. Aufgrund nur langsam voranschreitender Impfungen meldeten Südkorea und Thailand eine Rekordzahl neuer Corona-Infektionen. Zumindest im Moment scheint es kaum Auswirkungen auf das Wachstum zu geben: Die südkoreanischen Exporte stiegen in den ersten drei Juliwochen um mehr als ein Drittel. Die Inflation in der chinesischen Industrie verlangsamte sich, nachdem die Regierung mit Eingriffen die Rohstoffpreise stabilisierte. Unterdessen belasteten regulatorische Risiken den chinesischen Aktienmarkt, da Peking neue Beschränkungen für den Bildungs- und Technologiesektor einführte. Zur Abfederung führte die PBOC dem Markt kurzfristige Geldspritzen zu.
Wertentwicklung per 31.07.2021 (in lokaler Währung)
Anleihen | Rendite | 1 Monat | Seit 1.1. |
---|---|---|---|
USA 10 Jahre | 1,22% | 2,0% | -1,4% |
UK 10 Jahre | 0,57% | 1,2% | -2,6% |
CH 10 Jahre | -0,37% | 1,2% | -0,7% |
DE 10 Jahre | -0,46% | 1,9% | -0,4% |
IG global (hedged $) | 1,46% | 1,3% | 0,4% |
HY global(hedged $) | 4,40% | 0,1% | 2,8% |
Aktienindizes | Kurs | 1 Monat | Seit 1.1. |
---|---|---|---|
MSCI World($) | 371 | 0,7% | 13,1% |
S&P 500 | 4,395 | 2,4% | 18,0% |
MSCI UK | 12,040 | 0,3% | 11,6% |
SMI | 12,117 | 1,5% | 16,3% |
Eurostoxx 50 | 4,089 | 0,8% | 17,5% |
DAX | 15,544 | 0,1% | 13,3% |
CAC | 6,613 | 1,6% | 21,5% |
Hang Seng | 25,961 | -9,6% | -2,9% |
MSCI EM ($) | 625 | -6,7% | 0,2% |
Währungen (handelsgewichtet) | 1 Monat | Seit 1.1 |
---|---|---|
US Dollar | 0,9% | 4,2 % |
Euro | 0,2% | -1,5% |
Japanischer Yen | 1,3% | -5,9% |
Britisches Pfund | 0,7% | 4,4% |
Schweizer Franken | 1,9% | -1,9% |
Chinesischer Yuan | -0,6% | 0,5% |
Rohstoffe | Kurs | 1 Monat | Seit 1.1. |
---|---|---|---|
Gold ($/Unze) | 1,814 | 2,5% | -4,5% |
Brent ($/Barrel) | 76,32 | 1,6% | 47,4% |
Kupfer ($/Tonne) | 9,701 | 3,7% | 25,2% |
Quelle: Bloomberg, Rothschild & Co
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