Kapitalmarktstrategie: US-Wirtschaft und Zollpolitik: Unsicherheiten wachsen

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Nach einem starken Auftakt im Januar korrigierten die internationalen Aktienmärkte in den Monaten Februar und März deutlich. Auslöser waren wachsende Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und der dortigen Zollpolitik. Diese Themen dürften die Märkte auch in den kommenden Monaten beschäftigen.

Wachstumssorgen nehmen zu

Im vergangenen Jahr standen die Entwicklung der Inflationsraten und der damit verbundene Ausblick auf die Zentralbankpolitik im Mittelpunkt. Diese Themen wurden im Jahr 2025 von Sorgen um die Verfassung der US-amerikanischen Wirtschaft abgelöst. Insbesondere Daten zum amerikanischen Verbrauchervertrauen nährten die Unsicherheiten. Zwar teilen wir die Ansicht, dass sich das Wachstum in den USA im Vergleich zu den vergangenen Quartalen leicht abschwächen könnte, doch sehen wir eine harte Landung der US-Wirtschaft trotz der andauernden Zollstreitigkeiten als Nebenszenario an. Diesseits des Atlantiks scheinen die Anzeichen auf eine Stabilisierung der Wirtschaft hinzudeuten; sie dürfte durch den anstehenden massiven fiskalischen Impuls zusätzlich unterstützt werden.

Die Aufweichung der Schuldenbremse wird der deutschen Wirtschaft voraussichtlich mindestens kurz- bis mittelfristig einen Wachstumsimpuls liefern, was sich wiederum positiv auf das europäische Wachstum auswirken dürfte. Erste Schätzungen gehen von einer damit verbundenen zusätzlichen Beschleunigung um etwa 0,5 Prozentpunkte aus.

DIE US-ZOLLPOLITIK SORGT FÜR UNSICHERHEITEN AN DEN KAPITALMÄRKTEN, DOCH DAS WACHSTUMSBILD BLEIBT KONSTRUKTIV.

Europäische Aktien outperformen USA, Emerging Markets und globalen Markt
(1. Quartal 2025)

 

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Quelle: Bloomberg, 31.12.2024-31.03.2025
Aufgrund einer positiven Performance in der Vergangenheit kann nicht auf zukünftige Erträge geschlossen werden.

Im Vergleich zu den „Smoot-Hawley-Zöllen“ in 1930 erscheinen derzeitige US-Zölle sehr niedrig

 

 

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Quellen: Statista, Taxfoundation.org, Jahre 1821-2024 (31.03.2025),
Goldman Equities Global Banking & Markets (03.04.2025)

Exkurs: Zölle im historischen Kontext

Bei der Beurteilung der US-Zollpolitik werden häufig Vergleiche mit den sogenannten „Smoot-Hawley-Zöllen“ des Jahres 1930 angestellt. Damals stieg der durchschnittliche US-Zoll auf annähernd 60 %, was desaströse Folgen für die US-Wirtschaft hatte. Der aktuelle Vergleich erscheint allerdings übertrieben, da der derzeitige US-Zoll im Schnitt bei etwa 10 % liegt.

Bleiben europäische Aktien weiter die Favoriten?

Nach einer langen Phase der Outperformance amerikanischer Aktien scheint 2025 das Jahr der europäischen Titel zu werden. Mehrere Faktoren sprechen für eine verbesserte Wertentwicklung von Aktien diesseits des Atlantiks. Die Wirtschaft in der Eurozone und insbesondere das verarbeitende Gewerbe scheinen die Talsohle erreicht zu haben, und die Stimmung verbessert sich. Zusätzlich wird ein fiskalischer Stimulus in den kommenden Jahren das Wachstum fördern. Dringend benötigte Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung können zudem das Potenzialwachstum erhöhen. Somit gibt es gleich mehrere gute Gründe, wieder ein Augenmerk auf europäische Aktien zu legen.

Aktuelle Positionierung

Angesichts des anhaltend volatilen Umfelds haben wir unsere Aktienquote in den vergangenen Monaten leicht reduziert. Zwar erwarten wir derzeit keine weiteren deutlichen Rückgänge der Notierungen, befürchten jedoch eine anhaltende erhöhte Volatilität. Derzeit fühlen wir uns im eher resistenten Gesundheitssektor sehr gut aufgehoben und schätzen außerdem die defensive Qualität von Versorgern. Trotz dieser nun vorsichtiger gewordenen Aufstellung bleiben wir bei Wachstumstiteln aus dem Technologiebereich relativ hoch gewichtet.

Innerhalb des Rentenportfolios bevorzugen wir nach wie vor leicht längere Laufzeiten und erstklassige Bonitäten. Das nunmehr erhöhte Renditeniveau erachten wir mittelfristig als attraktiv. Aufgrund des optimistischeren Wachstums-bildes in der Eurozone steigt zudem unsere positive Sicht auf inflationsgeschützte Anleihen.

Rothschild & Co

Fazit

In den kommenden Monaten erwarten wir von der Politik ein gewisses Störfeuer für die Kapitalmärkte. Trotz dieses Risikos sollte das mittelfristige Potenzial der Volkswirtschaften in Nordamerika und Europa nicht außer Acht gelassen werden. In Bezug auf Aktien und Anleihen bleiben wir daher weiterhin optimistisch eingestellt.

Rothschild & Co

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