Zinssenkungen und mögliche US-Steuerreform: Doppelter Rückenwind für die Märkte

Nach einem Mini-Crash im August, ausgelöst durch den Yen-Carry-Trade, setzten die internationalen Aktienmärkte ihre Aufwärtsbewegung fort. Auffällig ist die anhaltend hohe Volatilität und der Favoritenwechsel zu defensiven Sektoren. Im Vorfeld der US-Wahl rücken vor allem KMUs in den Fokus, da sie besonders sensibel auf mögliche Steuerreformen reagieren könnten.

Favoritenwechsel im dritten Quartal

Nach einem kurzfristigen Mini-Crash im August – ausgelöst durch schwache US-Arbeitsmarktdaten und den sogenannten Yen-Carry-Trade – haben die internationalen Aktienmärkte ihre Hausse fortgesetzt. Im dritten Quartal stach besonders der Wechsel der favorisierten Sektoren ins Auge. Während seit Jahresbeginn vor allem Technologieaktien zu den besten Performern zählten, traten in den Monaten Juli, August und September insbesondere zinssensitive und defensive Sektoren wie Versorger, Immobilien und Basiskonsum hervor. Gleichzeitig verzeichneten Aktien aus dem zyklischen Halbleitersegment deutliche Kursverluste. Trotz der relativen Schwäche der Technologieaktien schnitten US-Aktien weiterhin besser ab als europäische. Der S&P schloss das Quartal auf einem Allzeithoch – ein Plus von 20,8 % seit Jahresbeginn und die besten ersten neun Monate seit 1997 und in einem Wahljahr. Für die wirtschaftliche Entwicklung Europas – insbesondere für die Exportnation Deutschland – wird entscheidend sein, wie sich das fiskalische Konjunkturprogramm Chinas auswirkt.

Wir setzen weiterhin auf Qualitätstitel mit starkem strukturellem Wachstum

Entwicklung unterschiedlicher Aktienindizes im dritten Quartal 2024

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Quelle: Bloomberg, Rothschild & Co, 30.06.2024 – 30.09.2024 Aufgrund einer positiven Performance in der Vergangenheit kann nicht auf zukünftige Erträge geschlossen werden.

Unsicherheit vor der US-Wahl

Unternehmen und Investoren beschäftigen sich neben den Zinssenkungen auch mit der US-Wahl am 5. November 2024, insbesondere wegen einer möglichen Steuerreform. Eine Senkung des Unternehmenssteuersatzes von 21 % auf 15 % könnte die Gewinne des S&P 500 um etwa 4 % steigern. Überproportional profitieren würden Unternehmen mit hohem Inlandsumsatz, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), die im Russell 2000 vertreten sind. Im Gegensatz dazu würde ein Szenario mit Steuererhöhungen, bei dem der Steuersatz auf 28 % ansteigt, die Gewinne durchschnittlich um etwa 5 % verringern. In Kombination mit weiteren vorgeschlagenen Änderungen bei der Besteuerung ausländischer Einkünfte und einer Erhöhung des Mindeststeuersatzes von 15 % auf 21 % könnte dieses Szenario den Gewinn je Aktie des S&P 500 um etwa 8 % senken. Auch die Erhöhung des Mindeststeuersatzes würde erneut KMUs überproportional belasten.

Lehren aus den Steuersenkungen 2017: Durchschnittliche Auswirkungen auf den Gewinn je Sektor

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Quelle: Compustat, Bloomberg, 30.09.2024

Saisonal bestes Quartal steht bevor

Trotz der Unsicherheiten rund um die US-Wahl bleiben wir unserer Positionierung treu und setzen im bevorstehenden saisonal stärksten Quartal weiterhin auf Qualitätstitel mit primär strukturellem Wachstum. Unsere Sektorenschwerpunkte, IT und Gesundheitswesen, bleiben unverändert.

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