Wealth Management: Marktausblick – Was werden wir hinterlassen?
Kevin Gardiner, Global Investment Strategist, Wealth Management
Ein weiteres denkwürdiges Jubiläum steht an: der Tiefpunkt an den Aktienmärkten im Zuge der globalen Finanzkrise.
Seit damals sind zehn, von zyklischen und strukturellen Sorgen geprägte Jahre vergangen, darunter "Double Dips“, Schuldendeflation, finanzielle Repression und langfristige Stagnation. Doch trotz, oder gerade wegen, dieser Sorgen haben sich die meisten Vermögenswerte gut behauptet.
Besonders stark haben sich Aktien entwickelt, zweifelsohne infolge makroökonomischer Faktoren: Ungeachtet der "Mauer der Sorgen“ wuchsen Volkswirtschaften und Gewinne, während Zinsen und Anfangsbewertungen niedrig waren.
Mitte 2019 könnte dies als die längste US-Expansion seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichte eingehen. Dies macht die Anleger nervös. Unterdessen müssen sich die Gewinne stark und wesentlich deutlicher verlangsamen als die Volkswirtschaften, so dass die US-Zinsen letztlich wieder steigen könnten. Hinzu kommt, dass das Aufwärtspotenzial nach der Erholung an den Aktienmärkten, sowohl seit der globale Finanzkrise als auch in jüngerer Zeit seit den Kursverlusten Ende 2018, inzwischen geringer ist.
Dass weder die Haushalte, Banken noch Verbraucherpreisindizes von grossen zyklischen Exzessen gekennzeichnet sind, suggeriert allerdings, dass Sparmassnahmen oder eine drastischere Normalisierung der Geldpolitik gegenwärtig noch nicht erforderlich sind. Die Gewinne könnten eine Pause einlegen, werden aber wohl nicht einbrechen. Und die zahlreichen geopolitischen Spannungen - in Grossbritannien in Form peinlicher Ereignisse - könnten zumindest aus unmittelbarer Anlagesicht beherrschbar bleiben. Nach unserer Einschätzung könnte das Aufwärtspotenzial noch immer ausreichen, um auch in den nächsten zehn Jahren Renditen oberhalb der Inflationsrate zu generieren.
Entgegen der Schwarzmalerei hinsichtlich der Welt, die wir hinterlassen werden, werfen wir im folgenden Beitrag einen Blick über den Tellerrand und legen dar, warum es unseren Kindern so wie schon uns unserer Meinung nach vermutlich besser gehen wird als ihren Eltern.
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