Rothschild Private Wealth: Marktausblick – März 2018 (German)
Kevin Gardiner, Global Investment Strategist, Rothschild Wealth Management
Der Aktienmarkt ist kein Mensch. Er verfällt nicht in Panik, feiert nicht und legt auch keine Verschnaufpause ein, obwohl häufig davon die Rede ist. Er ist auch kein Tier. Bullen- und Bärenmärkte sind nicht einfacher zu analysieren als die Wald-und-Wiesen-Variante.
Trotz unserer Tendenz, Geschehnisse zu vermenschlichen oder in Anlehnung an die Tierwelt zu interpretieren, weiss niemand genau, weshalb die Märkte sich so verhalten, wie sie sich verhalten. Wir stellen Vermutungen an und ziehen Rückschlüsse. Ohne genau zu wissen, wer nun eigentlich die Marktteilnehmer sind und aus welchen Gründen sie handeln, können wir es aber nie mit Sicherheit sagen.
Preise ändern sich manchmal auch unabhängig von tatsächlichen Transaktionen. Kurzfristige Entwicklungen sind vielleicht zufällig und bedeutungslos. Wir sollten sie daher nicht überanalysieren.
Unseres Erachtens war der plötzliche (aber nicht überraschende) Einbruch im Februar teilweise auf eine Neubewertung des Inflationsausblicks und der Zinsen (siehe erster Essay) zurückzuführen.
Dabei spielten wohl auch automatisierte und volatilitätsbedingte Transaktionen eine Rolle. Wir wussten, dass Gewinne mitzunehmen waren (wie oft haben wir hier bereits von einem "überfälligen Rückschlag“ berichtet?).
Sicher sind wir uns jedoch nie. Deshalb können wir auch nicht wissen, ob die Korrektur nun überstanden ist und die Märkte nicht doch wieder auf Talfahrt gehen.
Unseres Erachtens ist das Anlageklima weiterhin günstig. Die Unternehmensgewinne steigen und das Zinsrisiko bleibt selbst nach der Neubewertung relativ moderat.
Wenn riskante Anlagen häufig gut abschneiden, dann tun sie es trotz undnicht wegen des Risikos. Aktien dürften auf lange Sicht nach wie vor dazu in der Lage sein, über der Inflation liegende Renditen zu verzeichnen.Dennoch sind wir etwas nervös. Das sind wir allerdings immer.
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