Wealth Management: Marktausblick – Wieder Normalbetrieb | Sind Aktien überteuert? (German)

Kevin Gardiner, Global Investment Strategist, Wealth Management 

Wie der Abverkauf im Oktober einmal mehr zeigt, handelt es sich keineswegs um unangebrachte Bescheidenheit, wenn wir darauf hinweisen, wie schwierig es ist, den Markt zeitlich richtig abzupassen. Auch "Fundamentaldaten“ bieten nur begrenzt Sicherheit. Rezessionen können scheinbar unverhofft eintreten. Manchmal - aber nicht immer! - nehmen die Märkte dies vorweg.

Nervosität ist da verständlich. Bei den Konjunkturindikatoren kam es zu einer Wende, und es steht eine deutliche Abschwächung der Unternehmensgewinne bevor. Die US-Notenbank dürfte die Zinsen dennoch eiter erhöhen. Vor diesem Hintergrund halten die handelspolitischen Scharmützel zwischen den USA und China an, Italiens Haushaltsplan sorgt in der EU für Aufregung und ein Brexit-Abkommen für Grossbritannien ist noch nicht in Sicht.

All das ist jedoch bekannter Gegenwind und kein unerwarteter Sturm. Eine Abschwächung der Ertragslage ist noch kein rezessionärer Einbruch. und wie wir weiter unten nahelegen, sind die massgeblichen Aktienindizes nicht aussergewöhnlich überteuert. 

Wenn das Anlageklima, wie wir glauben, weiterhin relativ günstig ist, stellt sich daher die Frage, wie man als Anleger reagieren sollte. Aktuelle Gewinnmitnahmen könnten sich als kurzlebig erweisen, wenn es nach überraschenden Verlusten zu einer ebenso unvorhergesehenen Erholung kommt.

Seit der globalen Finanzkrise gab es ein halbes Duzend solcher Episoden. Wenn wir jetzt aussteigen, könnte der Zug ohne uns weiterfahren. Wir empfehlen daher abzuwarten.

Worüber machen wir uns also am meisten Sorgen? Möglicherweise über eine Ausweitung des Handelskriegs. Oder die Vermutung, die Zentralbanken könnten sich in der falschen Schlacht - gegen ein illusorisches Deflationsrisiko - verausgaben. Oder den bevorstehenden Abgang einer reifen Politikerin, die etwas Anständiges, aber Unbeliebtes getan hat. Der von Kanzlerin Merkel bestätigte Rückzug von der Parteispitze und dem Kanzleramt droht, das europäische Projekt seiner Führung zu berauben. Was immer man auch von der Wirtschaft der EU halten mag: Dies ist ein ernüchternder Monat, in dem wir uns an ihre raison d'être erinnern sollten.

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